Simons Tourtagebuch16.12.2022 - Kulturwerk 118 Sursee

Es geht wieder los! Letztes Wochenende mussten wir leider wegen Krankheit pausieren, aber Basti ist wieder fit und wir können losdüsen.
Wir fahren relativ zeitig los, weil es ziemlich glatt auf den Straßen ist. Außerdem haben wir ziemlich lange Strecke vor uns und an der Grenze dauert der notwendige Talk mit den Schweizer Beamten auch gern etwas länger. Unterwegs gabeln wir noch den Miller auf, der dieses Wochenende unseren Ton für die Zuschauer veredeln darf.
Bevor es auf die Autobahn geht müssen wir noch schnell tanken. Matze schaut sich um, lässt einen Jubelschrei und rennt in die zur Tanke gehörige Werkstatt. Seit Traumauto (ein Delorian) steht dort zur Wartung und er grinst über beide Backen sich das Gerät mal von der Nähe anschauen zu können!

In Memmingen steigt Julius zu und fährt den Rest der Strecke. Aufgrund mehrerer kurzer Staus rund um Zürich erreichen wir mit gut einer Stunde Verspätung endlich das Kulturwerk 118 in Sursee. Die Zeit drängt etwas, aber es ist doch recht schnell alles verladen, aufgebaut und wir machen den Soundcheck.
Warum sind wir eigentlich verhältnismäßig oft in der Schweiz? Ich erkläre es kurz. Nähe Zürich wohnt Bene, ein riesen Supporter und Freund von uns. Ursprünglich aus dem Allgäu ist er mittlerweile dort ansässig. Er macht für uns erfolgreich das Booking in der Schweiz, was zur Folge hat, dass wir regelmäßig rüberfahren. Danke Bene an dieser Stelle! Ist schön dich an Bord zu haben!
Im Kulturwerk ist Stepfather Fred bereits zum dritten Mal. Unser letztes Konzert war vor ziemlich genau einem Jahr, so ist uns die Location vertraut. Die Technik und Personal vor Ort ist super und es verspricht ein schöner Abend zu werden! Mit uns spielen an diesem Abend noch zwei Bands: Shrinx und die Lokalmatadoren Billy Alibi.
Zum Einlass um 20 Uhr haben alle sound gecheckt und sitzen beim Abendessen. Es gibt ein leckeres Gericht mit so etwas ähnlichem wie Spätzle, n Haufen Gemüse und für die Schweiz typisch: unglaublich viel Käse. Im Endeffekt wie Allgäuer Kässpatzen mit Gemüse. Ach ja, ein wichtiges Detail: angebratene Speckwürfel stehen zum Würzen in einem Schälchen daneben. Das ist sofort in mein Reportaire aufgenommen und darf bei keinem Essen mehr fehlen 😉
Den Anfang machen die Punkrocker Billy Alibi. Sie haben ne ganze Menge Leute im Gepäck und machen richtig Laune, was richtig Stimmung im Kulturwerk aufkommen lässt! Nettes Detail: Der Bassist “Cello” spielt bei einem Song ein Nasenflöten-Solo. Kommt super an!!

Die Shrinx haben es danach schwerer, da zu anfangs das Publikum gut ausgedünnt ist. Simon, Sänger der Band, ist leider gesundheitlich etwas angeschlagen. Im geht nach und nach die Stimme aus aber großen Respekt, dass er es bis zum Ende durchgehalten hat! Soundmäßig ist das schwer zu beschreiben … melodiöser New Metal kommt glaub ganz gut hin. Auf jeden Fall gibts ein Limp Bizkit Cover im Set, was das Schweizer Publikum merklich auflockert und der Saal sich nach und nach wieder füllt.

Endlich sind wir an der Reihe. Auch wir legen vor fast leerer Halle los. Doch bereits nach dem zweiten Song sind alle Anwesenden vom Rauchen, Ratschen und/oder Bier holen zurück im Konzertsaal.
Heute sind viele unbekannte Gesichter im Publikum, was für uns die Chance bietet neue Leute mit unserer Musik und Show zu überzeugen. Das funktioniert sehr gut! Basti hat das Publikum schnell im Griff und man sieht in den Gesichtern, dass allen gefällt was wir tun! Auch ich finde, dass wir heute einen besonders guten Tag haben und jeder ordentlich abliefert! Die Zugabe-Rufe bestätigen meinen Eindruck und wir kommen erneut für drei Stücke auf die Bühne! Sehr zufrieden stoßen wir nach dem Konzert an!

Wir freuen uns über Trubel am Merchstand und gute Gespräche! Danach noch eine rauchen und relativ zügig abbauen – wir haben nämlich noch nen Termin im Craftwerk! Eine Kneipe, die Craftbiere der Brausation Sursee ausgeschenkt. Der Besitzer Nuno hat uns schon öfter für ein paar Getränke nach Shows Unterschlupf gewährt. Er ist ein echter Supporter von uns und hat schon ein paar mal dafür gesorgt, dass wir im Boni Horst, einem Berghotel eines Skigebiets, spielen durften. Basti geht (leider) nicht mehr mit. Der Gute hat ne mords Disziplin und legt sich in den Bus, da er am nächsten Tag nochmal singen muss. Gott sei Dank ist die Stimme bei uns als Instrumentalisten oder Mischer nicht so wichtig. So können wir beruhigt was Trinken gehen 😉
Es ist eine ziemlich kalte Nacht und wir sind froh, dass uns Bene zum Craftwerk mit dem Auto fährt. Es ist echt viel los und es steppt der Bär. Wir schlürfen jeder zwei bis drei Getränke und dann schließt der Laden, was um halb 5 vollkommen in Ordnung ist. Zumindest für Julius und mich gehts in den kalten Bus. Die Standheizung ist immer noch kaputt… Matze und Miller beenden die Nacht um 8 Uhr morgens, nachdem sie vor dem Bus (bei vielen Minusgraden) noch weiter bieren und philosophieren. Respekt!