Simons Tourtagebuch26.11.2022 - Live Club Bamberg
Der Tag fängt für uns in Wurzbach an. Nach Bamberg ist es nicht besonders weit, so haben wir keine Eile. Zum Frühstück holen wir uns an einer Bäckerei Kaffee/Kuchen und Räucherwurst in einer Metzgerei. Jetzt bekommt der Tag ein Gesicht!
Gegen Mittag fahren wir los nach Bamberg. Bamberg ist ja berühmt für die vielen Brauereien dort. Um nicht als Kulturbanausen zu gelten steuern wir deshalb zuerst einen Brauereigasthof an. Da ist der Kachelofen eingeheizt und das unfiltrierte Bier entspannt uns sehr!
Zum Essen haben wir Schäufele (warum gibt es das bei uns unten so selten? Unglaublich lecker! Was macht man hier mit Schweineschultern?), Julius gebratene Leberwurst und Basti übersieht eine Überschrift der Speisekarte und schaut nun neidisch auf unsere Teller. Auf seinem ein veganer Burger (hat aber dann auch n Stück Schwein abbekommen). Sehr gelungener Anfang für den Aufenthalt in Bamberg in dieser Wirtschaft! Bine, eine langjährige Freundin der Band, kommt dazu um mit uns den restlichen Tag zu verbringen. Es wird viel gelacht und mit Freude beobachten wir eine Runde älterer Leute am Nachbartisch, die schon mächtig einen sitzen hat.
Den Nachmittag verbringen die meisten von uns in der Bamberger Altstadt. Basti hat sich nochmal ne Runde in den Bus gelegt und Treffpunkt war dann gegen 18.00 direkt am Live Club. Wir sind etwas früher da und sind überwältigt von diesem Laden! Eine nicht allzugroße Eingangstür zwischen einem Pizzastand und einem Cafe lässt keine besonders große Location vermuten. Wir staunen nicht schlecht als wir durch einen langen Gang geführt werden und dann in einem astreinen Konzertsaal landen!
Der Live Club liegt direkt in der Altstadt/ Fußgängerzone und an diesem Tag ist diese durch Weihnachtsmärkte völlig überlaufen. Dementsprechend hat Basti ziemliche Schwierigkeiten den Bus zum Ausladen dahin zu steuern. Er kann mit solchen Situationen sau gut umgehen, doch das muss echt heftig gewesen sein (echt selten, dass er über Situationen beim Autofahren schimpft). Teilweise schlagen Leute wütend gegen das Fahrzeug weil sie nicht einsehen auf die Seite zu gehen. Ich bin heilfroh, dass ich diese Aufgabe nicht hatte in dieser Situation den Bus zu steuern!
Soundcheck verläuft gut. Jens am Mischpult ist happy mit der PA dort. Wir spielen heute als einzige Band am Abend, weswegen alles stehen bleiben kann. Das ist auch echt mal bequem. Habe etwas Probleme mit meinem kaputten Verstärker (clean Kanal geht, als Zerre benutze ich die vom Sansamp, welchen ich per Fuß an und aus schalten kann), da die Töne nicht so lange stehen, aber Jens zaubert uns einen bomben Klang!
Nach dem Soundcheck sind wir kurz im Backstage“raum“. Dieser Raum ist vielmehr eine Wohnung. Sogar ein Badezimmer und Betten für jeden einzelnen von uns sind dort. Echt stark und gleichzeitig schade, dass wir an diesem Tag nicht dort übernachten sondern heimfahren müssen. Naja, falls wir wieder eingeladen werden bleiben wir auf jeden Fall!
Die „Backstage-Wohnung“ ist im 2ten Obergeschoss. Wir staunen nicht schlecht als wir vom Fenster oben sehen, dass bereits vor Einlass sich eine Traube von Menschen vor der Location sammelt! Im Live Club ist jeden Samstag Abend Konzert bevor 22.30 eine Party mit DJ stattfindet. Deswegen hat der Laden ziemlich viel Laufkundschaft. So kommen ziemlich viele Leute, ohne je von uns gehört zu haben. Dass der Eintritt frei ist, kommt uns diesbezüglich bestimmt auch zu Gute.
Der Gig macht massig Spaß! Manche Leute tanzen, ein wild rummachedes Pärchen direkt vor der Bühne fällt uns auf und wir sind echt baff, dass wir so viele Leute im Publikum haben, obwohl es einige Zeit her ist, dass Stepfather Fred in Bamberg zu Gast war. Klar liegt da viel an der anschließenden 90er Party, aber dennoch ist auch so eine Einladung zu so einem Event nicht normal. Vielen Dank an Michi von Mandrax Queen, der uns das möglich gemacht hat!
Danach geht’s ganz schnell. Ich gehe kurz eine rauchen und als ich zurück zum abbauen komme ist die Disco bereits voll im Gange. Schnell ist alles verladen, auch die Fußgängerzone ist leerer und der Bus steht schnell bereit. Wir essen noch jeder n Stück Pizza und dann geht’s heim. Ich muss die Heimfahrt nicht fahren und teste daher mit Jens das mitgenomme Bier aus Bamberg weiter. Um 04:00 Uhr Sonntag morgen zieh ich mir die Decke meines Bettes verdienterweise über die Nase und ein schönes Tourwochenende geht zu Ende.