Nach den beiden letzten Heimspiel-Gigs steht heute mal wieder ein längerer Ausflug an! Und zwar fahren wir nach Viersen, eine kleine Stadt ganz westlich in Nordrhein-Westphalen, nicht mehr weit von Holland. Mit dem Bus incl. Hänger haben wir keine enorme Reisegeschwindigkeit, deswegen fahren wir schon am Vortag los. Das machen wir recht häufig wenn ein weiterer Weg ansteht. Nachts zu fahren bedeutet keinen Stau, und der Großteil kann die Fahrt schlafend verbringen. Das letzte Mal als wir das gemacht haben ist schon ein Weilchen her. Es ist irgendwie ein besonderes Gefühl und die Vorfreude ist (bei mir zumindest) etwas größer wie sonst, wenn man nachts losfährt. Das hat mehr etwas von einem großen Ausflug/Kurzurlaub. Am Donnerstag um 22.30 geht’s für Basti und mich in Kaufbeuren los Richtung Obergünzburg, wo der Matze und der Bus wohnt. In Ulm sammeln wir Julius und Jens ein und nähe Karlsruhe Jenny, die heute für uns den Merchandisestand macht. Wir wechseln uns mit dem fahren ab und so kommen wir mehr oder weniger erholt gegen 7.30 Uhr bei der Rockschicht bei strahlendem Sonnenschein an.

Nachdem wir in einer Bäckerei gefrühstückt haben schauen wir uns etwas die Stadt an. Jens und Julius stürmen den erst besten Supermarkt und machen sich gleich eine Tube auf. Nachdem es ein Biosupermarkt ist, ist die Beute ein warmes Biobier. Besser als keins ist deren Fazit 😊 Zu deren Glück liegt recht bald auf dem Weg Richtung Altstadt ein Lotto, der „Blechweggen“ verkauft. Dieser, wie ich finde herrliche Begriff kommt vom schwäbelnden Jens, und bedeutet Dosenbier.

Einen Tag zuvor habe ich mir eine App runtergeladen, nachdem mir mein Bruder nahe gelegt hatte, mal Geocaching auszuprobieren. Julius lädt sich diese auch runter und so laufen wir nicht mehr ganz so planlos durch Viersen. Stressig machen wir es uns nicht und machen häufig Pausen. Julius und Jens sind total im „Flow“ und halten an so manchem Kiosk/Supermarkt. Uns fällt auf, dass es das hier viel häufiger gibt als im Süden. Es gibt gefühlt an jeder Ecke einen Kiosk und an jeder zweiten Ecke eine recht urige Bierkneipe (also nicht Restaurant, und auch nicht „schick“, was ja eigentlich viel schicker ist). Beeindruckend! Sonst ist Viersen auch ein schönes Städtchen!

Mittagessen gibt’s bei einem asiatischen Buffet. Danach müssen wir uns aus unerklärlichen Gründen etwas ausruhen.

Gegen 16 Uhr wird die Rockschicht aufgesperrt. Ich staune nicht schlecht als ich die Location begutachte (der Rest der Band war bereits vor meiner Zeit schon dort). Eine richtig ordentliche Eventlocation! Nicht falsch verstehen, ich habe rein Garnichts gegen Kneipen mit Bühne, trotzdem ist es schön, sowas hier vor zu finden.

Wir werden sehr herzlich empfangen von Sandra und ihrer Crew und es steht bereits ganz viel tolle Brotzeit für uns bereit! Wir sitzen erstmal, ratschen und trinken Kaffee. Es eilt nicht. Nebenan ist ein großes Geschäft, deswegen müssen wir mit dem Lärm etwas warten. Ganz in Ruhe bauen wir auf und Jens kann entspannt einen tollen Sound zaubern!

Kurz bevor wir fertig sind treffen die Mannen von „Blind Age“ ein. Eine 3-Mann Band aus Gladbach, eine nah gelegene Ortschaft. Wir verstehen uns auf Anhieb gut. Macht echt Spaß beim Soundcheck zuzuhören! Sie spielen Alternative Rock. Man kann etwas Stoner-Rock, aber auch echte Rock-Hymnen in ihrem Sound entdecken. Neben deren Fähigkeiten begeistert mich auch der Sound (Klang), der mit wirklich sehr kleinem Equipment (bei Bass und Gitarre) erzeugt wird. Ich persönlich stehe auf Boxen und Röhrenverstärker aber muss schon eingestehen, dass diese Geräte, die so groß wie eine Brotzeitbox sind, definitiv auch mächtig Alarm machen können! Ziemlich cool ist auch der Basssound. Neben dem „normalen“ Ton sind verzerrt eine Oktave und die Quinte der Oktave darübergelegt und so klingt das ganze wie eine zusätzliche Klampfe. Da fehlt echt nichts! Und das bei einer 3 Mann-Band mit nicht wenigen Leads in der Gitarre.

Nach dem Soundcheck finden wir im Backstagebereich eine herrliche Gemüselasagne vor! Uns fehlt es heute echt an nichts! Vielen Dank an dieser Stelle! Da erinnert man sich gerne dran 😊

Die Rockschicht feiert heute 10-jähriges Jubiläum und der Eintritt ist frei! Etwas schade, dass dieses tolle Angebot leider nur mäßig angenommen wurde. Jeder Gast hat auf jeden Fall genug Platz 😉 Dies tut aber der Stimmung keinen Abbruch und Blind Age werden zurecht gefeiert! Mir taugts voll! Gleich 2 Scheiben der Band geshoppt.

Jetzt sind wir an der Reihe. Es läuft heute echt gut! Ich bin zumindest zufrieden mit unserer Leistung. Das Publikum macht gut mit. Bei der Frage, wer denn Stepfather Fred kennt, bin ich erstaunt, dass die Mehrheit des Publikums uns bereits kennt. Und das, viele hunderte Kilometer weg von daheim. Ziemlich cool!

Danach ist der Andrang am Merch verhältnismäßig hoch. So sind wir nicht die Einzigen, denen es gefallen hat 😊

Wir helfen alle mit und schnell ist der Hänger beladen. Wir dürfen uns noch unsere Thermoskannen mit Kaffee auffüllen und wir treten die Heimreise an.

Es war ein sehr schöner Ausflug! Die Rockschicht ist eine starke Location und Sandra ist eine sehr herzliche Gastgeberin! Im Herbst kommen wir wieder mit April Art. Ich weiß, dass das ein starker Abend werden wird!